Digitale und hybride Live-Kommunikation richtig nutzen – Eine Analyse der Vor- und Nachteile

Ein neuer Teil in der Rubrik Küppers & Experten von Morgen

Wer den ersten und zweiten Teil noch nicht gelesen hat, hier entlang.
Im Rahmen des Moduls Live-Kommunikation, das Agenturchef Christoph Küppers seit vielen Jahren an der Hochschule Fresenius in Köln unterrichtet, gibt es heute Teil 3 der studentischen Ausarbeitungen zu einem relevanten Thema der Branche. Digitale und hybride Live-Kommunikation richtig nutzen – dieser Thematik geht der Student Leon Wasmus heute in Form einer Analyse der Vor- und Nachteile auf den Grund.

Grundsätzlich versteht man unter einer digitalen bzw. hybriden Live-Kommunikation das Zusammenwirken der klassischen Live-Kommunikation, die vor allem durch die persönliche, direkte Begegnung, das aktive Erleben und die Erzeugung von einzigartigen Erinnerungen gekennzeichnet ist, und der digitalen Kommunikation, die sich wie folgt abgrenzt: Sie ist zeit- und raumunabhängig, computerbasiert und individuelle Bedürfnisse der Zielgruppe bedingen den Kommunikationsprozess.

Doch seit wann gibt es hybride Funktionen bzw. hybride Events und welche Vor- und Nachteile bringen sie mit sich?

Wirft man einen Blick in das Jahr 2007 zurück, so wird deutlich, dass mit der Erfindung des iPhones ein Handy gelauncht wurde, mit welchem man nicht nur telefonieren, sondern zeitgleich auch zuverlässig das Internet nutzen und auch schon Musik hören konnte. Seitdem sind Apps zu gängigen Erweiterungen für mobile Betriebssysteme geworden, Social Media wird immer bedeutender und das WLAN ist nahezu flächendeckend. Demnach war es zeitlich absehbar, bis auch die Eventbranche diesen Nutzen für sich entdeckte und umsetzte.

So bilden hybride Events als physisch digitale Mischform aus Live-Events und virtueller Kommunikation heute eine gute Grundlage, um unternehmens- und markenbezogene Inhalte an möglichst viele Empfänger zu übermitteln. Dabei eignen sich hybride Events unter anderem bei emotionsärmeren Veranstaltungen oder größeren Meetings, bei denen Personen aus verschiedenen Regionen zusammenkommen, in denen es nur um ein Update oder leicht verdauliche Informationen geht, wo kein persönlicher Kontakt nötig ist.

Besonders in Zeiten der Corona-Pandemie, wodurch für die Veranstaltungsbranche große Herausforderungen, wie strenge Hygieneauflagen und Kontaktbeschränkungen entstehen, sind hybride Events kaum noch wegzudenken. So kommt es zu deutlich geringerem Reiseaufwand für die Veranstalter bzw. Gäste und es können deutlich einfacher Menschen weltweit erreicht werden, es ist also irrelevant aus welcher Region die Teilnehmer stammen. Oftmals ist dies ökologischer und nachhaltiger. Zudem fallen bei digitalen Event-Konzepten verschiedene Kostenpunkte weg oder reduzieren sich für den Veranstalter (Druck- und Versandkosten, Raummieten, Aufwendungen für Catering etc.). Aber auch das User-Verhalten ist bei einer physisch digitalen Mischform deutlich besser messbar als bei einem rein klassischen Event. Zudem gibt es durch entsprechende Tools eine Vereinfachung des Teilnehmermanagements.

Allerdings bringt die digitale bzw. hybride Live-Kommunikation auch einige Herausforderungen,  insbesondere wegen ihrer Nachteile, wie die fehlende persönliche Nähe und der fehlende persönlichen Austausch, mit sich. So werden beispielsweise durch digitale Events nur zwei von fünf Sinnen angesprochen: das Sehen und Hören. Die verbliebenen optischen und akustischen Eindrücke müssen demnach technisch optimal gestaltet werden. Zudem wird die Zeitspanne, in der Konsumenten im Internet ihre Aufmerksamkeit gewissen Dingen widmen, immer kürzer. Grund hierfür ist unter anderem der zunehmende Datenfluss an Informationen, sodass verschiedene Medieninhalte konkurrieren. Außerdem ist bei der digitalen bzw. hybriden Kommunikation grundsätzlich zu beachten, dass nicht jede Zielgruppe „online-affin“ ist. Demnach liegt es in der Verantwortung des Veranstalters zu überprüfen, welches Event-Format sich für welche Zielgruppe eignet.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass digitale Formate zum Beispiel aufgrund ihrer Kosteneffizienz auch in der Zukunft großes Potenzial haben, sodass Hybrid-Events auch künftig immer einen Stellenwert in der Live-Kommunikation haben werden. Nichtsdestotrotz muss auch dargelegt werden, dass persönliche Begegnungen, direkter Austausch und gemeinsame Erlebnisse für Unternehmen äußerst wichtige Instrumente bleiben, um zu Kunden, Geschäftspartnern etc. Beziehungen aufzubauen, zu pflegen und zu vertiefen.

Das klassische Live-Event wird demnach nicht verdrängt, sondern nur auf Hybrid-Events ausgeweitet werden können, denn Live-Kommunikation integriert grundsätzlich Instrumente anderer Medienformen („Dive Kommunikation“.). Im Umkehrschluss lassen sich Live-Instrumente aber nur schwer in andere Medienformen integrieren.


Literaturverzeichnis

Bergmann, R. [2021]
Digitale und hybride Events: Wie entwickelt sich Begegnungskommunikation 2021?, verfügbar unter: https://fullmoon.de/magazin/digital-und-hybrid-events/ (23.11.2021).

Dams, C.M./Luppold, S. [2016]
Hybride Events. Zukunft und Herausforderung für Live-Kommunikation, Wiesbaden 2016.

Küppers, C. [2021]
Warum Digital- und Hybrid-Events auch nach der Pandemie eine Rolle spielen werden, verfügbar unter: https://www.staging.malcolm-judy.de/warum-digital-und-hybridevents-auch-in- zukunft-eine-rolle-spielen-werden/ (23.11.2021).

Küppers, C. [2021]
Praesentation_MCC WS2021_211026 Folien 1 – 119.pdf. Live-Kommunikation, Vorlesung im Masterstudiengang Corporate Communication (M.A.), verfügbar unter: https://ilias.hs-fresenius.de/goto_HSF_crs_2450429.html (23.11.2021).

Parrillo, M [2021]
Digitale Live-Kommunikation wirkungsvoll nutzen, verfügbar unter: https://www.wuv.de/tech/digitale_live_kommunikation_wirkungsvoll_nutzen (23.11.2021).


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